Wirtschaft


Das Bruttosozialprodukt hatte im Jahr 2016 eine Höhe von 43,264 Mrd. Euro und war damit laut IMF auf Platz 86 weltweit. 

Ghana ist trotz der Ansätze zur Industrialisierung insgesamt ein Agrarland. Etwa 56 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft und Fischerei tätig, meistens als Selbstversorger.

Die wirtschaftliche Gesamtsituation hat sich seit dem Jahr 2001 etwas stabilisiert. Die Wirtschaftspolitik gilt als schlüssig. Noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag auf 45 Prozent der Gesamtbevölkerung. Weniger als 30 Prozent der Bevölkerung gilt als arm; es gibt eine wachsende Mittelschicht. 

Bis zur Erschließung der kalifornischen Goldfelder 1850 war die Goldküste einer der großen Goldproduzenten der Welt. Trotz des eher bescheidenen Anteils an der Weltgoldproduktion ist Gold für das heutige Ghana nach wie vor ein sehr wichtiger Rohstoff, denn der Goldexport hat einen Anteil am Gesamtexport Ghanas von etwa 32 Prozent.

Weitere mineralische Rohstoffe des heutigen Ghana sind Erdöl, Diamanten (größtenteils Industriediamanten), Bauxit, Mangan und Kalkstein. 2007 wurden Erdgasvorkommen vor der Küste Ghanas entdeckt, 2008 auch Erdöl, das seit 2010 gefördert wird. Mit der Förderung ließ auch die Haushaltsdisziplin nach. Zudem fiel der Ölpreis 2014 stark, so dass die Erlöse gerade noch ausreichen, um ein Viertel der Zinszahlungen der Staatsschulden zu begleichen.

Für den Export bestimmte landwirtschaftliche Güter sind insbesondere Kakao, Zuckerrohr, Kaffee, Tee und Kautschuk. Diese landwirtschaftlichen Produkte werden in großen Plantagen in Monokulturen angebaut. Diese Grundstoffe werden, nunmehr zu höherwertigen Waren umgewandelt, wieder importiert wie z. B. Instant-Kaffee, Beutel-Tee, Schokolade, Würfelzucker, Autoreifen. Es gibt etwa eine Million Kakaobauern sowie drei Millionen Erntehelfer. 

Das Land ist der drittgrößte Lieferant von Hartholz und anderen Holzprodukten in Afrika und Deutschlands größter Lieferant für Holzprodukte. Es ist verboten, unverarbeitetes Holz zu exportieren. Mit diesem Verbot soll die heimische Holzwirtschaft gestützt werden. 1999 wurden etwa 475.000 Tonnen Holz und Holzprodukte exportiert, insgesamt machte dieser Wirtschaftszweig 10 Prozent der gesamten Exportumsätze aus.

Die Fischerei als traditioneller Wirtschaftszweig ist zunehmend bedroht. In den küstennahen Gewässern und teilweise auch im Bereich der Hohen See gehen die Fischbestände zurück. In den Fischereihäfen Sekondi-Takoradi und Tema gibt es eine moderne Hochseeflotte. Die Fischmärkte des Landes werden jedoch mehrheitlich von Fischereigenossenschaften beliefert, dieser Fischhandel hat sich inzwischen zu einer Domäne der Frauen entwickelt. Fisch wird auch in die westafrikanischen Nachbarländer exportiert. Hauptsächlich werden Heringe, Barrakudas, Thunfische, Makrelen und Haie gefangen.

Über Meerwasserentsalzungsanlagen wird Salz gewonnen. Dieser Rohstoff nimmt eine immer wichtiger werdende Stellung in der Exportwirtschaft ein. Jährlich werden ungefähr 600.000 Tonnen exportiert.

Importiert werden vor allem Maschinen, Transportausrüstungen, Brennstoffe und Nahrungsmittel, insbesondere Fleisch und Reis.